• 28. März 2020

Lehrer*innen zwischen Homeoffice, Notbetreuung und anstehenden Prüfungen

Die aktuelle Coronapandemie sorgt dafür, dass sich für alle Menschen aktuell viel ändert und auf dem Spiel steht. Gleichzeitig ist nichts mehr so wie es im letzten Jahr noch war oder gegebenenfalls gestern noch. Das gilt in der aktuellen Situation auch sehr stark für die Schulen und damit für die Schülerinnen und die Lehrerinnen.

Die Schulen in NRW sind nunmehr seit zwei Wochen geschlossen und in diesen zwei Wochen hat sich bereits sehr viel verändert und führt immer mehr zu einer enormen Verunsicherung und Belastung aller Beteiligten.

Alleine im Bezirk Detmold werden im Rahmen der Notbetreuung aktuell deutlich über 1.000 Schülerinnen – insbesondere in den Grundschulen – betreut. Die Notbetreuung findet dabei inzwischen auch an den Wochenenden und in den anstehenden Osterferien statt. Leider ist es dabei in den Schulen, gerade im Primarbereich, kaum möglich, die angeratenen 1,5 Meter Abstand zueinander und auch andere Infektionsschutzmaßnahmen einzuhalten. Hier sieht die GEW OWL das Ministerium als Arbeitgeber und auch die Kommunen vor Ort als Träger der Bildungseinrichtungen in der Pflicht. Erwähnenswert ist hier sicherlich die enorme Bereitschaft vieler Kolleginnen, sich freiwillig zu melden und die Betreuung zu übernehmen.

Neben der Notbetreuung kann ist auch das Homeoffice aktuell ein großes Thema. In den Schulgebäuden darf derzeit nichts Weiteres stattfinden. Das bedeutet für die Eltern, dass die Kinder zu Hause sind und dort Arbeitsmaterialien bearbeiten müssen. Gleichzeitig stellt das aber auch viele Lehrerinnen vor enorme Herausforderungen. Wie kann eine „Unterricht“ aus der Ferne gelingen? Wie können nötige Datenschutzbestimmungen eingehalten werden? Viele Kollegin-nen fühlen sich hier alleine gelassen und benötigen dringend Unterstützung durch den Arbeitgeber. Hier macht sich jetzt bemerkbar, dass die Schulen im Bereich der digitalen Infrastruktur einfach nicht ausgestattet sind und die Kolleginnen in der Regel nur auf private Endgeräte zurückgreifen können. Sollte die Schließung der Schulen länger dauern, ergibt sich hier auch das Problem, dass die sehr unterschiedliche digitale Ausstattung der Elternhäuser der Schülerinnen einen aktuell schon gegebenen Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und schulischer Bildung noch verstärkt.

Die Schulschließungen betreffen auch die anstehenden zentralen Prüfungen wie zum Beispiel das Abitur.

In einer Pressekonferenz von gestern, hat Frau Gebauer (Ministerin für Schule und Bildung) bekannt gegeben, dass die Abiturprüfungen auf ab dem 12. Mai verschoben werden. Das stellt zum einen die Schülerinnen, aber sehr deutlich auch die Kolleginnen vor enorme Herausforderungen, was alleine die Zeiten betrifft, die zur Korrektur der Arbeiten dann noch zur Verfügung steht. Hier fordert die GEW OWL neben der unbestrittenen Sinnhaftigkeit der Verschiebung, dass auch der deutlich steigenden Belastung der Kolleg*innen durch die Verschiebung Rechnung getragen wird und nach Entlastungsmöglichkeiten gesucht wird.

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