- 16. Februar 2021
Katholische Krankenhäuser im Erzbistum Paderborn: Behandlungszahlen und Einnahmen brechen ein
Paderborn. Sie helfen an zentraler Stelle in der Corona-Pandemie, geraten aber zunehmend selbst in ernste Schwierigkeiten: Krankenhäuser müssen durch die Konzentration auf Covid-19 zwar einen deutlichen Mehraufwand leisten, verzeichnen aber gleichzeitig dramatische Einbrüche bei den Einnahmen durch die reguläre Versorgung, etwa bei planbaren Operationen. Für die entstehende wirtschaftliche Schieflage ist für 2021 noch keine Lösung seitens der Politik in Sicht. Die Arbeitsgemeinschaft der 53 katholischen Krankenhäuser im Erzbistum Paderborn hat sich daher mit einem Hilferuf an die Bundes- und Landtagsabgeordneten, Landräte und Bürgermeister in der Verbandsregion gewandt und um politische Unterstützung gebeten. Dabei geht es auch um eine kurzfristige Sicherung der Liquidität von Kliniken.
„Seit Monaten haben wir uns über unsere Verbände auf Bundesebene um eine Liquiditätssicherung bemüht. Die aktuellen Regelungen helfen nicht allen Häusern und perfektionieren die bestehende Bürokratie“, beklagt Christian Larisch, Vorsitzender der -Arbeitsgemeinschaft und Geschäftsführer des Katholischen Hospitalverbundes Hellweg. „Dies stellt uns vor das Dilemma, dass ohne Klarheit zur Finanzierung insbesondere die Personalkosten nicht sicher gedeckt sind und Krankenhäuser über drastische Einschnitte nachdenken müssen. Die richtigen und wegweisenden Entscheidungen der Politik sind kurzfristig erforderlich. Die aktuelle Unklarheit empfinden die Krankenhäuser nicht zuletzt für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die besonders durch ihre persönlichen Einschränkungen die Leistungsfähigkeit die Versorgung gesichert haben, als unerträglich.“
Bis heute sei es durch die Pandemie nicht möglich, alle vorhandenen Betten zu belegen und die Versorgungsleistungen beispielsweise des Jahres 2019 zu erbringen. Auch führen die Sorge vor Ansteckungen bei den Patienten zu einer Verunsicherung, welche die Inanspruchnahme der Krankenhäuser reduziert. Die Folge ist, dass mit verschobenen Operationen und Behandlungen, starken Personalengpässen durch Erkrankungen bzw. Quarantäne die Einnahmen der Krankenhäuser dramatisch eingebrochen sind. Larisch: „Ein Ende dieser Belegungseinbrüche ist derzeit leider noch nicht absehbar.“
Die Arbeitsgemeinschaft der katholischen Krankenhäuser bittet die politischen Vertreterinnen und Vertreter in Ost- und Südwestfalen sowie im östlichen Ruhrgebiet sich für ihre Krankenhäuser und einen existenzsichernden Pandemie-Finanzierungsrahmen einzusetzen. „Dabei geht es uns darum, weiterhin für die Bürgerinnen und Bürger im Erzbistum Paderborn da zu sein und die bestmögliche medizinisch-pflegerische Versorgung anbieten zu können. Dies gilt nicht nur für Covid-19-Patientinnen und Patienten, sondern für alle erkrankten Mitmenschen, die wir ebenfalls weiterhin versorgen und auch künftig versorgen müssen.“