- 17. Februar 2021
Kitas: Phasenmodell lässt Zwischenschritte aus
Köln. „Allen Kindern einen Kita-Besuch zeitgleich ab dem 22. Februar zu ermöglichen, sehen wir trotz fester Gruppen und der reduzierten Stundenanzahl kritisch. Stattdessen haben wir uns in Gesprächen mit Familienminister Joachim Stamp für ein Wechselmodell ausgesprochen. Ein solches System hilft dabei, Kontakte einzuschränken und ermöglicht gleichzeitig die Teilhabe aller an frühkindlicher Bildung“, ist sich Sandra van Heemskerk, stellvertretende Landesvorsitzende der komba gewerkschaft nrw, sicher.
Die komba gewerkschaft nrw hält die nun geplanten Phasen für zu schnell und zu weitreichend. „Modelle mit Perspektive sind gut und wichtig. Dennoch darf man in der aktuellen Situation keine Stufen überspringen, sondern muss den mühsamen Weg Schritt für Schritt gehen. Nur gesunde Fachkräfte ermöglichen den Kita-Betrieb. Daher muss der Schutz der Beschäftigten bei sämtlichen Maßnahmen besonders berücksichtigt werden“, fordert van Heemskerk.
Problematisch sieht die komba gewerkschaft nrw auch die Phase ab voraussichtlich 8. März. Zwar bleibt es weiterhin bei festen Gruppen, je nach Lage vor Ort soll jedoch ein voller Betreuungsumfang möglich sein. Klare Entscheidungskriterien hierzu fehlen. „Die Verantwortung wird auf die Kolleginnen und Kollegen vor Ort übertragen. Das kann zu Konfliktsituationen zwischen Fachkräften und Eltern führen“, mahnt van Heemskerk.
In den vergangenen Wochen hatte die komba wiederholt sowohl Schließungen als auch eine klar geregelte Notbetreuung gefordert. Im Phasenplan wurde diese Forderung nun endlich aufgegriffen. Diese Maßnahme greift, sobald die Zahlen sprunghaft ansteigen.
Um die Beschäftigten zu schützen, sind mehr Corona-Tests vorgesehen. Dies begrüßt die komba gewerkschaft nrw. Mit Blick auf die Impfreihenfolge unterstützt sie den NRW-Vorstoß für eine Priorisierung von Kita-Beschäftigten. „Keine andere Gruppe arbeitet in dem Maße ungeschützt wie es die Kita-Kräfte tun“, sagt Sandra van Heemskerk.