• 10. April 2025

Neue Wege für mehr Chancengerechtigkeit

Neue Wege für mehr Chancengerechtigkeit

BuT-Beratung jetzt auch in NRW

Familien in Nordrhein-Westfalen erhalten ab sofort zusätzliche Unterstützung: Die gemeinnützige Organisation Viva Equality gUG weitet ihre erfolgreiche BuT-Beratung auf das bevölkerungsreichste Bundesland aus. Möglich macht das eine Förderung durch das Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen (MKJFGFI).

„Mit der Förderung der BuT-Beratung stärken wir die Chancengerechtigkeit. Alle Familien sollen Zugang zu den Hilfen finden, die ihnen zustehen“, erklärt Kinder- und Jugendministerin Josefine Paul. Ziel des Projekts ist es, Familien beim Zugang zu Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket (BuT) zu unterstützen – niederschwellig, in einfacher Sprache und mehrsprachig.

Die BuT-Beratung richtet sich vor allem an Familien, die aufgrund sprachlicher Barrieren oder komplexer Antragsverfahren bisher keinen oder nur eingeschränkten Zugang zu staatlicher Unterstützung hatten. Der Service erfolgt telefonisch, per Chat oder E-Mail. Besonders geschätzt wird von den Nutzerinnen und Nutzern die Beratung in der eigenen Muttersprache – darunter Deutsch, Türkisch, Arabisch, Russisch und Englisch.

Großer Bedarf – geringe Inanspruchnahme

Die Notwendigkeit dieser Angebote wird durch aktuelle Zahlen unterstrichen: Laut Statistischem Bundesamt war im Jahr 2024 jedes siebte Kind in Deutschland armutsgefährdet – in NRW sogar jedes fünfte. Dennoch rufen nur etwa 28 Prozent der berechtigten Familien die Leistungen aus dem BuT-Paket ab. Gründe dafür sind mangelnde Bekanntheit, bürokratische Hürden und fehlende Informationen in verständlicher Sprache.

Josefine Paul betont: „Viele Familien wissen nicht ausreichend Bescheid über die BuT-Hilfen. Deshalb tragen wir mit unserer Förderung dazu bei, bürokratische Hürden abzubauen.“

Mehr als 30.000 Beratungen bereits durchgeführt

Die BuT-Beratung hat in den vergangenen drei Jahren bereits über 30.000 Beratungen in anderen Bundesländern durchgeführt. „Es ist erschütternd zu sehen, dass viele Menschen nicht von den staatlichen Hilfen profitieren können – sei es aufgrund komplexer Antragsverfahren oder fehlender Informationen“, sagt Julius Bertram, Gründer der Initiative. „Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, diese Missstände zu beheben.“

Mit der Unterstützung des MKJFGFI soll die Reichweite der Beratung nun deutlich ausgeweitet werden – ein Schritt hin zu mehr Teilhabe und gerechteren Chancen für Kinder und Jugendliche.

So funktioniert die BuT-Beratung:

  • Kontaktformular auf www.but-beratung.de ausfüllen – das Team ruft zurück
  • Chat-Funktion auf der Website nutzen
  • Telefonisch erreichbar unter 030 – 5771 3004 0 (Mo-Fr, 9-15 Uhr)
  • Sprachen: Deutsch, Russisch, Englisch, Türkisch und Arabisch
  • E-Mail: info@but-beratung.de

Hintergrund: Bildungs- und Teilhabepaket (BuT)
Das Bildungs- und Teilhabepaket unterstützt seit 2011 Kinder und Jugendliche bis 25 Jahre aus Familien mit geringem Einkommen – etwa mit Zuschüssen für Schulmaterialien, Nachhilfe, Mittagessen oder Freizeitaktivitäten. Anspruchsberechtigt sind unter anderem Empfänger von Bürgergeld, Wohngeld oder dem Kinderzuschlag.

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