• 18. Dezember 2020

Unverständnis über Festhalten an Betreuungsgarantie

Ein erneuter Lockdown hat begonnen. Für die Kitas gibt es keine verbindliche Regelung, sondern lediglich Appelle an die Eltern, ihre Kinder zu Hause zu betreuen. Die komba gewerkschaft nrw ist angesichts der umfassenden Beschränkungen und des erhöhten Infektionsgeschehens verärgert über das starre Festhalten des Familienministeriums an der Betreuungsgarantie.

Köln. „Unverbindliche Appelle reichen nicht aus. Die Kinder, die nicht durchs Raster fallen dürfen, bleiben jetzt häufig zu Hause. Andere Kinder hingegen kommen. Wir erwarten klare Regelungen, wer betreut werden darf und wer nicht. Wieder einmal sind es die Beschäftigten und besonders die Kita-Leitungen, die nun mit der schwierigen und belastenden Situation alleine gelassen werden“, zeigt sich Sandra van Heemskerk, stellvertretende Landesvorsitzende der komba gewerkschaft nrw, verärgert. Darüber hinaus fordert die komba nrw das erneute Aussetzen der Elternbeiträge für alle, die ihre Kinder zu Hause betreuen.

Die Politik hat die Verantwortung abermals an die Einrichtungen und Träger weitergegeben. „Dieses Verhalten sorgt einmal mehr für Verunsicherung in ohnehin unsicheren Zeiten. Ein uneingeschränktes Nein zu Kita-Schließungen und das Festhalten an der Betreuungsgarantie helfen angesichts der Lage nicht weiter, am wenigsten den Beschäftigten. Bei aller unbestrittenen Notwendigkeit und Bedeutung frühkindlicher Bildung, es gibt derzeit dennoch gute Gründe, den Betrieb auszusetzen“, ist sich van Heemskerk sicher.

Die komba gewerkschaft nrw hatte bereits zuvor gefordert, gesetzlich mögliche Schließtage zu erweitern und den Kita-Trägern damit die Chance zu eröffnen, die Einrichtungen im Sinne des Infektionsschutzes, analog zu den vorgezogenen Weihnachtsschulferien, früher zu schließen. Angesichts der Entwicklungen spricht sich die komba gewerkschaft nrw vorerst für komplette Schließungen aller Einrichtungen mindestens ab dem 21. Dezember bis zum 4. Januar aus.

„Ab dem 4. Januar könnten Notbetreuungen mit klaren Regelungen für systemrelevante Berufsgruppen, Alleinerziehende und unter Berücksichtigung der Sicherstellung des Kindeswohls aufgenommen werden. Es ist Zeit für verbindliche Aussagen und verlässliche Regelungen für Beschäftigte, Eltern und Kinder“, fordert die stellvertretende Landesvorsitzende.

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