- 6. Oktober 2021
Olympiasieger Alexander „Sascha“ Zverev gibt Startzusage fürs ATP 500er-Event
HalleWestfalen. Olympiasieger Alexander „Sascha“ Zverev (ATP 4) wird auch in den kommenden drei Jahren beim prestigeträchtigen Rasenchampionat in der Haller OWL ARENA an den Start gehen. Der 24-Jährige unterzeichnete einen entsprechenden Vertrag und bindet sich damit über die 29. NOVENTI OPEN (11. bis 19 Juni 2022) hinaus an das ATP 500er-Rasenevent. „Ich freue mich jedes Jahr besonders auf die Rückkehr nach Halle. Das Turnier ist top organisiert, die kurzen Laufwegen und die lokalen Gegebenheiten optimal“, so Zverev. Auch Turnierdirektor Ralf Weber zeigt sich begeistert über die Verpflichtung: „Sascha hat in Tokio deutsche Tennisgeschichte geschrieben und gezeigt, wie viel ihm das Antreten für sein Heimatland bedeutet. Es macht mich stolz, dass er diese langfristige Bindung zu unserem Turnier eingeht.“
Bei den Olympischen Spielen in Tokio feierte Zverev am 01. August den größten Erfolg seiner Karriere und trug sich in die Tennisgeschichtsbücher ein, als er zunächst in beeindruckender Manier im Halbfinale den Weltranglistenersten Novak Djokovic nach Satz- und Breakrückstand bezwang und dessen Traum vom „Golden Slam“ beendete. Anschließend ließ er im Match um die Goldmedaille Russlands Tennisstar Karen Khachanov keine Chance: „Diese Medaille gehört nicht nur mir, sondern ganz Deutschland. Es war die beste Woche meines Lebens“, erklärte Zverev im Anschluss. Damit ist er der erste deutsche Olympiasieger im Tennis-Einzel der Herren. Eine Goldmedaille konnten zuvor nur Steffi Graf 1988 in Seoul und das Duo Boris Becker/Michael Stich 1992 in Barcelona gewinnen. Tommy Haas holte 2000 in Sydney Silber.
Für viele Experten ist Zverev nach dem Olympischen Erfolg und trotz der Halbfinalniederlage bei den US Open gegen Novak Djokovic nun endlich bereit für den ersten Grand Slam-Titel: „Wenn er einfach so weitermacht, dann ist er für mich der nächste aus der jungen Garde, der an der Reihe ist, ein Grand Slam-Turnier zu gewinnen“, so Boris Becker. Und auch Alex Corretja, ehemaliger Weltranglisten-Zweiter aus Spanien und Ex-Trainer von Andy Murray ist sich sicher, „dass er nicht nur einen, sondern mehrere Majors in seiner Karriere gewinnt.“ Die nächste Chance hierauf bietet sich Zverev Ende Januar in Australien, „down under“ wird er dann erneut zum engeren Kreis der Titelanwärter gehören. Zuvor misst sich Deutschlands Nummer eins am kommenden Wochenende beim zum vierten Mal ausgetragenen „Laver Cup“ in Boston als Teil der europäischen Auswahl mit „Team World“. Die Qualifikation für das Saisonfinale der besten Acht, das in diesem Jahr erstmals in Turin ausgetragen wird, steht für Zverev ebenfalls kurz bevor.
In Halle erreichte Zverev bereits in jungen Jahren zweimal das Finale, scheiterte jedoch an Landsmann Florian Mayer (2016) und „Maestro“ Roger Federer (2017). Auch im Doppel gemeinsam mit Bruder Mischa spielte sich Deutschlands Nummer eins 2017 und 2018 ins Endspiel vor, hatte jedoch gegen den brasilianischen Paarlaufspezialisten Marcelo Melo und dessen polnischer Partner Lukasz Kubot jeweils das Nachsehen. In diesem Jahr musste sich der gebürtige Hamburger im Achtelfinale dem jungen Überraschungsmann Ugo Humbert aus Frankreich in drei Sätzen geschlagen geben, dessen imposante Turnierwoche schlussendlich mit dem Titelgewinn endete.
Auf seinen dann siebten Auftritt in der ostwestfälischen Lindenstadt blickt Zverev bereits jetzt selbstbewusst voraus: „In Tokio habe ich für Deutschland und die deutschen Fans gespielt. Jetzt kann ich es nicht erwarten, im kommenden Jahr in Deutschland wieder vor deutschen Fans zu spielen – und hoffentlich endlich den Titel zu gewinnen.“ Die besondere Verbundenheit Zverevs zu der Familie Weber und den Haller Turnierorganisatoren zeigte sich in diesem Jahr, als der US Open-Finalist des Vorjahres auch nach seinem Ausscheiden in HalleWestfalen blieb und die ausgezeichneten Bedingungen vor Ort nutzte, um sich auf das Grand Slam-Turnier in Wimbledon vorzubereiten: „Das zeigt, wie wohl sich Sascha und seine Familie bei uns fühlen“, so Turnierdirektor Weber.
Neben Zverev werden auch der Schweizer Tennis-Superstar Roger Federer (ATP 9), US Open-Champion Daniil Medvedev (ATP 2), Kei Nishikori (ATP 54), Japans bester Tennisspieler aller Zeiten, und Zverevs olympischer Finalgegner Karen Khachanov (ATP 27) im kommenden Jahr erneut in HalleWestfalen an den Start gehen. „Mit der Verpflichtung von Sascha spielt nun der aktuelle Olympische Goldmedailist ebenso bei uns wie mit Daniil Medvedev der amtierende US Open-Sieger und ATP-Weltmeister“, so Weber. „Dazu Karen Khachanov, Kei Nishikori – und natürlich unser Rekord-Champion Roger Federer. Das ist pure Weltklasse!“
Foto: ©NOVENTI OPEN/Mathias Schulz