- 7. November 2022
Schloß Holte-Stukenbrock profitiert
Deutsche und europäische Kultur und Geschichte entdecken.
Wer mit dem Fahrrad unterwegs ist, nimmt die Welt ganz anders wahr – zum Beispiel auf dem Europaradweg R1. In Deutschland führt er als D-Route 3 von der niederländischen Grenze bei Zwillbrock, ca. 16 km durch Schloß Holte-Stukenbrock (vom Holter Wald über Liemke und nach einem Abstecher nach Hövelhof über Stukenbrock-Senne durch das Furlbachtal nach Augustdorf) und bis nach Küstrin an der Grenze zu Polen. Dabei verbindet er nicht nur fünf Bundesländer, 21 Landkreise und rund 100 Kommunen, sondern auch Landschaften, Kulturgüter und Mentalitäten. Durch ihn gewinnt das Radnetz Deutschland an Bedeutung und im besten Fall auch an Bekanntheit. Unterstützen soll hier ab sofort ein neues Förderprojekt mit dem Titel „Qualitäts- und Attraktivitätssteigerung im Radnetz Deutschland – Strecken- und Nutzungsanalyse, Akteursvernetzung und digitales Marketing exemplarisch an der D-Route 3 – Europaradweg R1 mit dem Ziel der Stabilisierung des Radtourismus und damit der Tourismuswirtschaft“ – kurz: D3-R1-Attraktiv. Fördergeber ist das Bundesministerium für Digitales und Verkehr, das das Projekt mit einer Zuwendung in Höhe von rund 443.445 Euro fördert.
„Wir freuen uns, dass der Europaradweg R1 und die D-Route 3 nun gefördert werden, denn von einer Aufwertung der Route und mehr Radfahrerinnen und Radfahrern profitiert auch Schloß Holte-Stukenbrock“, sagt Bürgermeister Hubert Erichlandwehr. „Denn die Radreisenden müssen auch irgendwo schlafen und essen, machen Ausflüge oder kaufen ein. Das kommt den örtlichen Leistungsträgern zugute. Darüber hinaus ist Fahrradtourismus allgemein ein starker Wirtschaftsfaktor, der in den letzten Jahren noch zusätzlich an Bedeutung gewonnen hat.“
Ein Schwerpunkt des Förderprojekts liegt darauf, die Qualität des Raderlebnisses zu steigern. Basis dafür ist eine Analyse der aktuellen Strecken und ihrer Nutzung sowie die Stärkung und Vernetzung der Akteure entlang der Route. Der zweite Schwerpunkt ist eine gut ausgerichtete Marketingstrategie. „Dabei sollen die kulturhistorischen Potenziale und Highlights der touristischen Regionen in den Vordergrund rücken, durch die der R1 führt. Das sind in unserer Region natürlich der Holter Wald als Kulturgut, ebenso wie das Jagdschloss Holte, die Wapelaue und die Heiligenhäuschen in Liemke, die Ems-Erlebniswelt und die Emsquelle“, sagt Imke Heidotting vom Stadtmarketing SHS.
Als länderübergreifendes Verbundprojekt basiert das Vorhaben auf der engen Zusammenarbeit von drei Projektpartnern – dem Münsterland e.V. als Gesamtkoordinator des Projekts, dem WelterbeRegion Anhalt-Dessau-Wittenberg e.V. und der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Fläming-Havel e.V.
Für den „Lückenschluss“ im niedersächsischen Teil des D3-R1 gibt es zudem eine Kooperation mit dem Solling-Vogler-Region im Weserbergland e. V. und dem Harzer Tourismusverband e.V.
Der Münsterland e.V. setzt das Projekt im Auftrag der Kommunen und Kreise am Europaradweg R1 – D-Route 3 in Nordrhein-Westfalen um, die sich seit 2002 zur gleichnamigen Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen haben. Ziel der Arbeitsgemeinschaft ist eine stärkere Wahrnehmung des R1 – D-Route 3 durch eine zielgruppengerechte Vermarktung und qualitative Optimierung der Radroute. „Hierbei war es uns schon immer wichtig, die Gesamtroute in Deutschland in den Fokus zu rücken und gemeinsam mit den Partnern der anliegenden Bundesländer die Radroute voranzubringen. Daher freuen wir uns sehr, dass unsere langjährigen Bemühungen nun endlich erfolgreich waren“, sagt Bürgermeister Hubert Erichlandwehr.
Weitere Projektinformationen
Das Projekt D3-R1-Attraktiv wird im Förderprogramm „Ausbau und Erweiterung des Radnetzes Deutschland“ des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert, koordiniert durch die Geschäftsstelle Radnetz Deutschland beim Bundesamt für Güterverkehr (BAG). Das Radnetz Deutschland bildet das Netz der Radrouten von nationaler Bedeutung und besteht aus den zwölf ‚D-Routen‘, dem ‚Radweg Deutsche Einheit‘ und dem ‚Iron Curtain Trail‘. Das Radnetz Deutschland umfasst rund 11.700 Kilometer, es ist zugleich Bestandteil des europäischen Radfernwegenetzes ‚EuroVelo‘ und damit international bedeutend. Mit dem Förderprogramm unterstützt der Bund finanziell die qualitative Verbesserung, die Bekanntheit und Attraktivität des Radnetz Deutschland.
Im Rahmen eines „vorzeitigen Maßnahmenbeginns“ konnte bereits am 1. April 2022 mit den ersten Projektaktivitäten begonnen werden, das nun bewilligte Projekt läuft bis zum 30. Juni 2024. Die Förderquote beträgt 75 Prozent der förderfähigen Gesamtausgaben in Höhe von 591.261 Euro, der restliche Anteil wird durch die Projektpartner geleistet.www.europaradweg-r1.de