• 22. August 2022

Olympia Rallye 72 Revival 2022 – Ergebnis ist nicht alles

Olympia Rallye 72 Revival 2022 – Ergebnis ist nicht alles

Mit 30 PS einmal quer durch Deutschland – das erinnert den Autor an seine Anfänge als Autofahrer, als er ähnlich motorisiert solche Strecken auch mehrfach gefahren ist. Zwar war bei uns damals auch das Auto alt, aber wir waren wenigstens noch jung.

Damit erschöpfen sich aber auch schon die vermeintlichen Gemeinsamkeiten mit dem Team Hans-Jürgen Kirschbaum (Bochum, ECURIE Aix-la-Chapelle) und Hartmut Sohn (Detmold, MSC Hermannsdenkmal), eines der 197 Teams der Olympia Rallye 72 Revival 2022. Immerhin ging es bei dem Revival der legendären Olympia Rallye 72 von Kiel nach München um einen Oldtimer-Wettbewerb über eine Strecke von über 2.000 Kilometern – verteilt auf 6 Tage (8.8. – 13.8.22). Höchstgeschwindigkeiten wurden im Gegensatz zum Original des Jahres 1972 nicht gefordert, aber dafür mussten die Vorgabezeiten möglichst exakt gefahren werden – Sekundenbruchteile konnten hierbei schon entscheidend sein.

Das Team Kirschbaum/Sohn war deshalb auch mit großen Erwartungen gestartet und das interne Ziel, sich möglichst unter den besten Zehn zu platzieren, war durchaus nicht abgehoben. Immerhin lag der Schwerpunkt bei der Olympia-Rallye auf besagten Zeitprüfungen und bei entsprechenden Meisterschaften fährt das Team auch 2022 wieder regelmäßig auf die vorderen Plätze.

Dass es dann doch anders kam, gehört auch zum Sport. Da war zum einen die Dampfblasenbildung im Vergaser, die immer wieder Zwangspausen erforderlich machten. Erst nachdem eine Zwangsentlüftung des Motörchenraums improvisiert wurde, war das Problem nicht mehr existent. Sehr existent waren dafür aber die ersten maximalen Fehlerpunkte.

Und dann war da noch die Hitze. Bei Innentemperaturen von über 50 Grad im kleinen BMW 700 wurde das Team quasi auf dem Weg nach München schon per Niedrigtemperatur gegart. Hinzu kamen individuelle Fehler. Die Zeitprüfungen wurden nicht so exakt gefahren, wie ansonsten üblich. Und manchmal fehlten ganz einfach auch die PS, um die Zeitvorgaben exakt erfüllen zu können. Letztendlich waren das aber nur die offensichtlichen Bausteine für das enttäuschende Abschneiden. Die weitergehenden Analysen sind noch nicht abgeschlossen.

Und so dauerte es bis zum letzten Tag, bis das Team sich gefunden hatte und mit Platz 17 in der Tageswertung endlich auch in die Regionen kam, in denen man sich vor der Veranstaltung auch gesehen hatte.

Natürlich ist der Platz 104 in der Gesamtwertung enttäuschend, aber Spaß gemacht hat die Veranstaltung trotz allem. Beispielsweise auf der Sandbahn in Plattling und auf dem Speedway in Landshut wurde gezeigt, dass man auch mit 30 PS zaubern kann. Und das Team hatte überall von den Zuschauern und von den Mitbewerbern viel Anerkennung bekommen. Das baute dann auch immer wieder auf.

Dass Hans-Jürgen Kirschbaum „on the fly“ auch gleich mehrfach bei anderen Teilnehmern Pannenhilfe geleistet hatte, gehört zum fairen Grundverständnis eines Sportsmannes.

Fazit: Ergebnis ist nicht alles. Was bei beiden in Erinnerung bleibt ist eine anspruchsvolle und anstrengende Veranstaltung und ein begeistertes Publikum.

Noch einige Worte abseits des Sports: Die Veranstaltung unterstützt zur Kompensation ein Aufforstungsprojekt im Harz. Durch Geldspenden für fünf ausgesuchte Projekte (Motto: „Oldtimer“ unterstützen sozial benachteiligte „Youngtimer“) zeigt der Veranstalter zudem soziale Verantwortung.

Autor: Martin Landrock nach einem Interview mit Hans-Jürgen Kirschbaum
Bilder: Olympia Rallye Revival 2022

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